01.02.2011

Das Haus der Geschichten

Heute habe ich ein wirklich, wirklich gutes Buch gelesen: Das Haus der Geschichten von Thomas Francke. Ich habe es mir schon vor einigen Wochen gekauft und mir verboten vor meiner Anatomieprüfung damit anzufangen. Doch jetzt ist die Prüfung vorbei und ich konnte es endlich lesen. Schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht: Eine narratorische Apotheke sollte in dem Buch vorkommen. Nun, das Buch hat all meine Vorstellungen und Erwartungen übertroffen. Die Hauptperson Marvin ist wirklich gut beschrieben. Man schließt den etwas tollpatschigen und leicht hilflosen jungen Mann sofort ins Herzen. Man kann sich gut mit ihm, und auch den anderen Hauptpersonen identifizieren. Das Geniale an dem Buch sind auch die vielen "Medikamente" der narratorischen Apotheke. Das sind ganz unterschiedliche Kurzgeschichten, die in die Haupthandlung eigestreut sind. Das mag vielleicht verwirrend klingen, ist es aber nicht. Man taucht zwar in die Welten der Geschichten ein, doch irgendwie liest man sie auch aus Marvins Perspektive. Ich kann das Buch wirklich nur weiterempfehlen. Es ist lustig, aber nicht oberfächlich. Es bringt Denkanstöße aber keine Lektionen; und es berührt.

04.12.2010

Unter Rebellen

Zwei Nachmittage und 460 Seiten waren verschlungen. Natürlich landete das Buch nicht in meinem Magen, aber in meiner Erinnerung wird es sicher lange bleiben. Trish Perkins beschreibt in diesem Buch ihre Geschichte. Sie lebt mit ihrem Mann als Missionarin in Mosambik. Eines Tages werden sie, ein befreundetes Ehepaar mit einem kleinen Kind, die gerade auf Besuch sind, und zwei Krankenschwestern, die bei ihnen arbeiten, von Rebellen entführt. Ein Marsch von drei Monaten über 500 km durch den Dschungel von Mosambik erwartet sie. Trish Perkins beschreibt ihre Erfahrungen währende dieser Zeit – ohne etwas zu beschönigen, aber auch ohne Spannung und Drama erzwingen zu wollen. Denn davon hat dieses Erlebnis auch so schon genug. Ich war gefesselt von dem Buch und es brachte mich viel zum Nachdenken. Trish Perkins beschreibt die Probleme, die sie hatten, beschreibt die Kämpfe die sich durchstehen mussten. Ich habe mich während und nach dem Lesen oft gefragt: Wie würde ich reagieren, wenn ich nach einem Monat genug von meinen Mitmenschen habe, und trotzdem dauernd mit ihnen zusammen sein muss und auf sie angewiesen bin? Würde ich mich zwingen können, 14 Stunden zu marschieren, würde ich die Kraft aufbringen, nach einer Pause wieder weiterzugehen? Wie würde ich meinen Entführern gegenübertreten? Die Personen, die all das erlebt haben, konnten das alles nur aushalten, weil sie wussten, dass Gott mit ihnen war. Er gab ihnen Kraft, er heilte sie und er formte und veränderte sie während ihrer unfreiwilligen Reise. Ein wirklich empfehlenswertes und spannendes Buch.

15.10.2008

Ich hab dich im Gefühl

Die Bücher von Cecelia Ahern sind immer romantisch, schön und eine angenehme Unterhaltung - so auch "Ich hab dich im Gefühl".
Nach einer Bluttransfusion passieren Joyce immer wieder komische Sachen. Sie weiß plötzlich Dinge und kann Sprachen, die sie noch nie gelernt hat. Sie träumt auch von Menschen, die sie nicht kennt. Außerdem trifft sie einen Mann, Justin, immer wieder per Zufall. Was ist nur mit ihr los? Hängt es vielleicht mit der Transfusion zusammen?
Die Geschichte ist wirklich nett, und durch einige unerwartete Begebenheiten und Komplikationen ist das Happy End nicht immer so gewiss.

08.10.2008

Der Job

Das ist nun schon das dritte Buch von David Gregory, das ich lese. Ich kann mich zwar an die anderen zwei nicht mehr so gut erinnern, aber mir haben bisher alle drei Bücher ziemlich gut gefallen.
Im Buch geht es um einen jungen Mann - Logan Bell - der eine Anstellung als Organisationsmanager in der Firma "Universal Systems" bekommt. Sein Job besteht darin, sich die verschiedenen Ebenen der Firma anzuschauen und dem Direktor zu berichten, welche Probleme es dort gibt. Logan fängt bei Ebene eins an, und arbeitet sich relativ rasch zu Ebene zwei, drei und vier hoch. Jede der Ebenen scheint nach außen hin gut zu funktionieren, aber bei genauerem Hinsehen erkennt Logan die Probleme, die auf jeder der vier Ebenen sehr ähnlich aussehen. Bis er dann auf Ebene fünf arbeiten kann...
Ein interessantes Buch mit einer (eher) versteckten "Lehre".

Narnia

Was macht Bücher so faszinierend, dass man sie zehn mal lesen kann, ohne dass einem dabei langweilig wird? Ich weiß es nicht - doch genauso geht es mir bei C.S. Lewis' Narnia Büchern. Ich habe alle sieben Bücher schon mindestens einmal auf Deutsch und auf Englisch gelesen, und ich lese sie immer wieder. Ich kann zwar nicht genau beschreiben, was so faszinierend an den Büchern ist, aber versuchen kann ich es allemal. Wahrscheinlich gefällt mir, dass die Helden und Heldinen immer Menschen wie du und ich sind - Kinder, die eigentlich keine besonders herausragenden "Heldenfähigkeiten" haben, aber sie sind für eine bestimmte Aufgabe auserwählt worden. Ich persönlich mag auch die Geschichten, die hinter den Narnia Büchern stecken - Geschichten aus der Bibel. Man könnte die Narnia Serien fast als Gleichnisse bezeichnen, die viele verschiedene Aspekte des christlichen Glaubens repräsentieren.
Ich denke nicht, dass man die Faszination für Narnia erklären kann - man muss die Bücher gelesen haben um sie zu verstehen.

Sunrise

Wir mussten die Novelle "Sunrise" von Michael Köhmeier für den Deutschunterricht lesen. Es ist ein sehr kurzweiliges Buch mit etwas überraschendem Ausgang. Die Sprache ist anders, als ich sie von anderen Büchern kannte, doch man gewöhnt sich schnell daran. Mir hat es Spaß gemacht dieses Novelle zu lesen, und ich kann sie jedem empfehlen, der kurze und gute Geschichten mag.

15.06.2008

Die Teeprinzessin

Das Buch "Die Teeprinzessin" von Hilke Rosenboom habe ich innerhalb von zwei Tagen ausgelesen. Es handelt von einem jungen Mädchen, Betty, die eine feine Nase für Tee hat. Leider ist ihr Vater Silberschmied und hat keine Teehandlung wie der Vater ihres besten Freundes Anton und sie, als Mädchen, hat sowieso nicht viel zu sagen. Nur einer erkennt ihr "Talent" an: John Francis Jocelyn, ihre große Liebe. Doch bevor den beiden ein glückliches Leben vergönnt ist, reist Betty mit einer Ladung Tee um die ganze Welt und muss dabei viele Gefahren bestehen (die chinesische Teemafia, einen ekelhaften Typen, der sie vergewaltigen will, usw.). Auch ihre Liebe ist aufgrund eines Missverständisses in Gefahr. Überhaupt besteht das Buch aus einer ganzen Reihe von Missverständnissen, die Betty letztendlich von Emden, über Hamburg, Kalkutta, Darjeeling, Kanton, die noch sehr jungen Vereinigten Staaten und England in ihr Glück führen. Die zahlreichen Irrtümer haben mich manchmal richtig geärgert, denn ich hätte Betty schon längst ihr Glück vergönnt. Andererseits aber wäre das Buch ohne die vielen Missverständnisse erstens nur halb so lang und zweitens nur halb so spannend. Man kann sich gut in Bettys Charakter hineinversetzten und lernt während des Lesens so nebenbei etwas über Tee und die Welt im 19. Jahrhundert.
Sehr, sehr lesenswert!